Lofoten1 April 2023

Wir sind die Neuen

Von: Verena Parzer-Epp

1. Juli 2023 | Veröffentlicht in: Aktuell | Hast du gewusst, dass...

Gleich drei Vorstandsmitglieder mussten wir an der letzten GV verabschieden. Glücklicherweise konnten wir ihre Positionen allesamt nachbesetzen. Viele von Euch kennen Philipp, Christian und Peter bereits von gemeinsamen Bergerlebnissen. Aber was treibt sie an? Wie sind sie überhaupt «auf den SAC» gekommen? All das und noch viel mehr 😉 erfahrt Ihr aus den persönlichen, von ihnen selbst verfassten Kurzportraits:

Philipp Schlatter (Präsident)

Mit 60 hat man schon vieles erlebt, sei es im Privaten, in der Gesellschaft, in der Politik oder in einer anderen Blase, in der wir uns bewegen. In allen meine bisherigen Lebensphasen begleiteten mich Träume und Ideen – nicht selten gingen sie mit Fussblasen einher. Von meinen Bergsportträumen wurden die einen wahr, die anderen gelangen erst nach Fehlschlägen, und wieder andere blieben Träume. Ungeachtet wie utopisch oder ambitioniert mein Ziel war, es motivierte mich immer das grosse ganze Bild, oder kurz: Bergsport ist viel mehr als Sport am Berg!

45 Jahre lang lebte ich in Niederweningen, Wehntal, wo ich Schul-, Lehr-, Pfadi- und 8 Jahre Exekutivzeit durchlebte. Der Drang in die weite Welt war bereits ein ständiger Begleiter, und es entstanden allerlei Träume, von denen ich beruflich und privat viele realisieren konnte. Ich durfte die Seven Summits besteigen oder die internationale technische Zusammenarbeit in irgendeinem Land begleiten, das gerade Email einführte. Dabei war es mir immer sehr wichtig, ein Zuhause zu haben und dahin zurückzukehren. So war es für mich selbstverständlich, dass meine Schwester und ich während 20 Jahren unsere Mutter pflegten.

Irgendwann aber wurde das elterliche Haus zu gross und wir zogen nach Wädenswil. Diese Entscheidung fiel innert 4 Tagen, und ich wusste damals nur sehr wenig von dieser super attraktiven Region. Seit 2008 fühle ich mich sehr, sehr wohl hier. Ich bin gekommen, um zu bleiben.

Ironischerweise komme ich nicht von meinen Wurzeln los: Bergsteigerisch wuchs ich in der Sektion Lägern auf, aber meine erste SAC-Hüttennacht verbrachte ich in der Sciora, denn mein Grossvater tat seine Zolldienste im Puschlav, im Bergell und dem Engadin. Daher rührt auch meine starke Beziehung zu Vnà, wo ich immer und immer wieder bin. Nach Lehre, Studium und weiteren Ausbildungen arbeite ich nun in der Skyguide-IT. Ich erwähne dies, da einer der beiden grossen Schweizer Radaranlagen auf der Lägern steht – sozusagen mit einer 360-Grad-Radar-Drehung in Raum und Zeit zurück zu den SAC-Wurzeln.

Nach den ersten Wochen Vorstandsarbeit erkenne ich immer mehr, wie weitsichtig mein Vorgänger Hansruedi war, und wie motiviert der gesamte Vorstand und alle Spezialchargen arbeiten. Ich bin beeindruckt über dieses Team aus Freiwilligen und bedanke mich bei allen herzlich.

Auf tolle Klubanlässe!

Christian Pittrof (Tourenchef)

Ein Verein lebt von den Aktivitäten, die seine Mitglieder organisieren und durchführen, und das Tourenprogramm ist daher zentral für das Vereinsleben des SAC Hoher Rohn. Die Verantwortung für dieses Programm zu übernehmen, ist eine Herzensangelegenheit für mich, da ich von Kindheit an mit Gleichgesinnten in den Bergen dieser Welt unterwegs bin, in den letzten Jahren bevorzugt auf Ski und dem Mountainbike. Darüber hinaus ist das ehrenamtliche Engagement als Tourenchef mein Beitrag zum Zusammenhalt und zur Identität der Schweizer Bürgergesellschaft.

Wer mich kennt, weiss, dass das Skitourengehen meine grosse Leidenschaft ist, die ich in mancher Hinsicht extrem auslebe, und zwar am besten von November bis Juni. Dabei liebe ich nicht nur den Aufstieg durch Couloirs und über exponierte Schneegrate oder steile Abfahrten, sondern betreibe diesen Sport in Höhen bis über 7000m von Japan über China, Indien, Kirgistan, Russland, Türkei, Norwegen, Island, USA, Kanada bis nach Patagonien und natürlich in meiner Heimat, den Alpen. Denn vom Berg «runtersausen», z. B. über 3’300 Höhenmeter am Elbrus, schont nicht nur die Knie: Grossartige Naturlandschaften mit Tempo zu durchqueren, macht mir einfach Spass. Das Mountainbiken habe ich aus diesem Grund in den letzten Jahren intensiviert und konnte erfreulicherweise noch im siebten Lebensjahrzehnt beim Abfahren steiler Trails deutliche Fortschritte erzielen.

Mehr als ein Wehrmutstropfen ist vor diesem Hintergrund der Klimawandel, der die Gletscher im Rekordtempo abschmelzen lässt, die Schneegrenze signifikant nach oben treibt und überhaupt die Skisaison verkürzt bzw. verunmöglicht, wie der historische Schneemangel dieses Winters gezeigt hat. Mein zweites, ausserberufliches Engagement gilt daher dem Klimaschutz, das ich in einer politischen Kommission des Kanton Zürich wahrnehme.

Mein Vorgänger als Tourenchef, Rainer Meichtry, hinterlässt riesige Fussstapfen, in die ich gerade mit grossem Respekt, Dankbarkeit und einem Anflug von Panik trete. Sind wir doch gerade in der Übergabe, und was Rainer nicht nur für das Tourenprogramm, sondern auch für das Notfallkonzept, die Ausbildung, den Nachwuchs, die Sicherheit und die Kommunikation unter den Tourenleitern geleistet hat (und noch leistet) verdient Applaus und Hochachtung! Damit ich in besagten Fusstapfen nicht untergehe, unterstützten mich Marcel Plüss und Jan Angst, und wir werden demnächst unsere Aufgabenteilung im Detail abstimmen.

Ein Riesendankeschön geht nicht nur an Rainer, sondern an alle Tourenleitende! Ohne Euren konstanten Einsatz gäbe es kein Tourenprogramm, und ich freue mich auf die Kameradschaft und die Zusammenarbeit mit Euch und dem Vorstand. Schliesslich werden Euer Feedback sowie das aller Mitglieder helfen, ein Programm zu erstellen (und durchzuführen), das Alt und Jung, Sommer und Winter sowie allen gängigen Spielarten des Bergsports im Schnee, Eis, Fels, Schotter oder auf der grünen Wiese gerecht wird.

Peter R. Bitterli (Finanzen)

Im flachen Holland aufgewachsen, und daher nur ferienhalber in der Schweiz, habe ich erst mit etwa 20 Jahren angefangen, regelmässig Sommer- und Wintertouren zu unternehmen. Damals noch mit den schweren Berg- oder Skischuhen, später folgten auch einige schöne – aber nicht wirklich schwierige – Sachen mit Kletterfinken. Bald kam das Gleitschirmfliegen dazu, das ich zu Beginn oft mit Klettern und anderen Touren kombinierte. Zwischendurch wurde die Gleitschirmausrüstung aber so schwer, dass ich in der Regel entweder Wanderungen usw. mache oder «nur» zum Fliegen in die Berge gehe.

 

Mit etwa 30 wurde ich dann SAC-Mitglied. Nach einem berufsbedingt etwas ruhigeren «Mittelteil» versuche ich jetzt wieder häufiger an die frische Luft zu gehen und geniesse die Touren mit unserer Sektion oder Freunden. Mit unterdessen 65 Jahren müssen es auch keine allzu langen und schwierigen Touren mehr sein, welche ich ja sowieso nie wirklich viel und gern gemacht habe 😉.

Mein neuer Job als Kassierer lässt sich gut mit meinen anderen Aktivitäten kombinieren, so dass ich hier unseren Verein sicherlich sinnvoll unterstützen kann.

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