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Aller Abschied ist schwer – von diesen vier umso mehr

Von: Verena Parzer-Epp

12. März 2023 | Veröffentlicht in: Aktuell | Hast du gewusst, dass...

Freiwilligenarbeit gehört quasi zu unserer DNA. Ohne das Engagement jener, die sich unentgeltlich für die Gemeinschaft einsetzen, könnte der SAC Hoher Rohn – so wie jede andere SAC-Sektion – keine Woche existieren. Umso schöner ist es, wenn uns Mitglieder viele Jahre lang unterstützen.

An der bevorstehenden GV am 31. März (mit hoffentlich reger Teilnahme 🙂 werden wir einige besonders treue Seelen aus ihren Verantwortlichkeiten entlassen, die zusammen weit über 40 «Dienstjahre» auf die Waage bringen. Wir haben nachgefragt und wollten wissen, was ihnen von ihrem vielfältigen Engagement besonders in Erinnerung geblieben ist:

Hansruedi: «Das Zwischenmenschliche»

Als Hansruedi Bachmann vor sechs Jahren das Amt des Sektionspräsidenten übernahm, hatte er bereits einige Erfahrungen mit uns gesammelt:

«Seit 2008 mache ich Touren mit dem SAC, zuerst ‚hinten drein‘ und ab 2013 ‚voraus‘ als Tourenleiter. Dabei sind viele schöne Bergerlebnisse entstanden und glücklicherweise ist nie etwas Schlimmes passiert. Was mir aber viel mehr in Erinnerung ist, sind die zwischenmenschlichen Begegnungen, wie ich sie im Rahmen der Vorträge, an der Etzelzusammenkunft, an den Hüttenhöcks in unseren beiden Hütten oder auch an Vorstandssitzungen erleben durfte. Auf Berggipfel kann ich auch alleine steigen, doch die unzähligen spannenden und bereichernden Begegnungen durfte ich nur wegen unserer gesellschaftlichen Anlässe und dem aktiven Mittun in unserer Sektion erfahren. Ohne dies wäre unsere Sektion für mich nicht, was sie ist. Dies ist schlussendlich der ‚Kitt‘, der unseren Verein zusammenhält.»

Fast zeitgleich mit seiner Pensionierung gibt Hansruedi das Präsidentenamt ab. Zusammen mit Gaby soll die Reise dann endlich wieder öfter nach Italien gehen. Che bella vita. Die gute Nachricht für die Sektion: Als Tourenleiter bleibt uns Hansruedi erhalten.  

Rainer: «Ich hatte Glück»

Rainer ist seit 9 Jahren SAC-Tourenleiter, und 6 Jahre lang amtete er als unser Tourenchef:

«Um es frei nach Franz Lischer zu sagen: Ich hatte Glück. Manchmal vielleicht knapp am Pech vorbeigeschrammt. Wie damals, bei der Skitourenwoche auf dem Simplon. Es waren wohl schon die Vorboten der Lungenembolien. Ich kam im Aufstieg nicht mehr richtig mit, die Beine wollten keinen Schub bringen: Nach dem Skidepot kraxelten wir auf den Gipfel. Oben angelangt, begann ich zu torkeln und wurde kurzzeitig ohnmächtig. Die Bergkameraden waren zur Stelle, stützten und hätschelten mich. Und anstatt mich in den Heli zu setzen – was ich partout nicht gewollt hätte – nahm mich Michi ans Seil und führte mich über das Felsgelände zum Skidepot. Ich hatte das Glück, nicht schon am Grat getorkelt zu sein und mit Menschen am Berg zu sein, welche sich kümmern und helfen, wenn‘s drauf ankommt. 
Glück empfinde ich auch immer, wenn Alt und Jung gemeinsam auf Hochtouren unterwegs sind. Zum Beispiel haben wir bei besten Bedingungen den recht anspruchsvollen Clariden-Südgrat gemacht, waren bei schwierigen Verhältnissen auf dem Piz Palü – notabene als andere Seilschaften nicht bis ganz auf den Gipfel gingen. Oder als wir bei windigen, kalten Verhältnissen den Aufstieg aufs Nadelhorn knapp unter 4000 Metern abbrechen mussten, dann aber noch genussvoll auf dem Bänkli des Ulrichshorns Aussicht, Gemeinschaft und den z‘Mittag genossen. Das Pech als Tourenchef ist, dass dieses Amt recht viel Arbeit mit sich bringt. Das Glück besteht darin, zusammen mit den Tourenleiterinnen und Tourenleitern sowie mit dem Vorstand ein Clubleben mitzugestalten, das uns SAClern Glücksmomente am Berg beschert.»

Rainer machte vor einigen Jahren sein Hobby zum Beruf und liess sich zum Eidg. dipl. Wanderleiter ausbilden. Seine Glückserlebnisse am Berg sind also immer öfter auch von beruflicher Natur. Was gibt es Schöneres?

Peter: «Ich will etwas zurückgeben können»

Peter Steinmann war 5 Jahre lang Tourenleiter und 3 Jahre Revisor, bevor er 2021 in die Rolle des Finanzchefs schlüpfte.

«Ich bin ein Naturmensch und brauche die Abgeschiedenheit. Berge sind für mich wie weisse Flächen abseits der Zivilisation, und es ist schön, wenn ich diese Erlebnisse mit Gleichgesinnten teilen kann. Die Arbeit für den SAC hat mir viel Freude bereitet, denn mir ging es immer darum, etwas zu unserem Club beizutragen. Eigentlich hätte ich gerne noch weitergemacht. Umso erleichterter bin ich, dass ich einen super Nachfolger finden konnte.»

Peter hat einen guten Grund, uns zu verlassen, denn er steht am Beginn eines grossen Abenteuers: Zusammen mit seiner Frau wird er die Welt umsegeln geschätzte fünf Jahre lang! Die Natur und die Abgeschiedenheit werden die beiden also in Zukunft trotzdem erleben, auch wenn man sie nicht mehr auf 2000 MüM antrifft. Schiff ahoi!

In treuen Händen bei «Blacky»

Jörg Schwarz, oder «Blacky», wurde von anderen Clubmitgliedern auch schon als «SAC-Urgestein» betitelt. Die letzten 10 Jahre schaute er als unser Revisor zum Rechten.  Seine «Karriere» beim SAC begann aber bereits vor vielen Jahren, als JO-Leiter. Zuletzt hat er uns bei der Projektgruppe zur Finanzierung beim Sciorahüttenweg unterstützt.

Leider konnten wir Jörg während der Vorbereitung für diesen Newsletter nicht erreichen – vielleicht war er irgendwo in den Bergen unterwegs. Ein guter Freund hat ihn für uns folgendermassen charakterisiert: «ein sicherer Wert und guter Kommunikator, eigenständig und kreativ, ein Genussmensch, Weinkenner, und ein hervorragender Skifahrer.» Wir folgern: Nach Langeweile sieht es auch hier nicht aus.

Lieber Hansruedi, Rainer, Peter und Jörg: Euch allen ein riesiges Dankeschön im Namen des SAC Hoher Rohn und viel Glück auf allen Euren Touren – in den Bergen oder anderswo!

Klicke auf das erste Bild, um die Bilder als Diaschau aufzurufen.

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